Reisebericht Namibia/Botswana

Veröffentlicht am 30. April 2024 um 16:52

Fakten zu Namibia:

Namibia ist etwa 824.000 km² groß, das ist ungefähr zweimal so groß wie Deutschland. Dort leben ca. 3 Millionen Einwohner und die Hauptstadt nennt sich Windhoek. Die Amtssprache ist Englisch und als Währung nutzt man Namibia Dollar. Namibia ist ein Wüstenland, aber der Caprivi Streifen im Nordosten des Landes ist ein kleines grünes Paradies. In der Sambesi Region hat man die Möglichkeit Elefanten, Nilpferde und Löwen hautnah zu erleben.

 

Fakten zu Botswana:

Botswana ist etwa 581.000 km² groß und hat ca. 2,2 Millionen Einwohner. Die Hauptstadt nennt sich Gabarone und auch dort spricht man als Amtssprache Englisch. Als Währung nutzt man Pula. In Botswana befindet sich der Chobe Nationalpark, welcher besonders für seine Elefantenherden bekannt ist und zu den ältesten des Landes zählt. Er hat den höchsten Wildbestand im ganzen südlichen Afrika.

Reisebericht:

Schon seit Wochen hatte ich auf den 05. April 2024 hin gefiebert, denn dann hieß es endlich wieder AFRIKA. Das letzte Mal war ich 2017 auch mit den Reisepionieren Anja und Philipp (www.reisepioniere.de) dort. Dies war damals meine erste große Reise mit jeder Menge neuer Eindrücke, Kulturen und einer ganz anderen Welt. Ich fand es super spannend und habe mich ins Reisen verliebt. Durch Afrika entdeckte ich meine Leidenschaft, sich die Welt anzuschauen.

Und nun stand ich wieder am Flughafen in München mit einem Umstieg in Frankfurt, um nach Windhoek zu gelangen. Ich flog zum ersten Mal mit Discover Airlines und war zufrieden. Der Service war freundlich, das Essen an Bord lecker und von den Sitzen und der Beinfreiheit kann man bei normalen Plätzen sowieso nicht zu viel erwarten.

Die Reise begann am Freitag um 19.00 Uhr und am nächsten Tag landete der Flieger pünktlich um 08.20 Uhr in Windhoek. Für die Passkontrolle sollte man immer mehr Zeit einplanen und das Formular für die Reise genau ausfüllen, das spart Stress und schlechte Laune. Zudem sollte man den Mitarbeitern stets freundlich gegenübertreten, sie können auch nichts für die Vorschriften und arbeiten oft schneller, wenn man ihnen Wertschätzung entgegenbringt. Auf dieser Reise begleitete mich mein Schwiegervater in spe. Wir wurden von unserem Freund Philipp abgeholt und würden später auf unsere kleine Reisegruppe, bestehend aus acht Personen, treffen. Davor fuhren wir allerdings zum Leihwagenverleih. Dies sollte man unbedingt frühzeitig schon von Zuhause aus planen und auch vor Ort Zeit mitbringen. Ich finde in Afrika läuft vieles etwas langsamer – ganz nach dem Motto „No Stress“. Damit hat man als deutscher zeitliebender Mensch ab und zu seine Probleme. Meine Empfehlung – durchatmen und versuchen die Dinge entspannter zu sehen. Aber nun zurück zu unserem Fahrzeug. Wir würden die nächsten drei Wochen sehr viel Zeit mit unserem Toyota Hilux verbringen und bekamen alles super gut von den Mitarbeitern erklärt. Sie zeigten uns den richtigen Aufbau der Dachzelte, das Kücheninventar, uvm. Es ist sehr zu empfehlen, die beste Versicherungsoption abzuschließen, auch wenn es teurer ist (haben wir letzten Endes auch benötigt). Zudem ist mir aufgefallen, dass man in Namibia oft nicht mit der AMEX zahlen kann, also lieber immer eine zweite Kreditkarte einer anderen Firma dabeihaben. Mit unserem Leihwagen trafen wir den Rest unserer Gruppe und verluden das Gepäck. Wir waren mit drei Fahrzeugen unterwegs, dabei gab es fünf Dachzelte und ein Bodenzelt. Ins große Afrika Abenteuer stürzten sich neben meinem Schwiegervater Sepp und mir unsere Freunde und Guides Philipp und Anja, die reiseverliebte Ulli, der frisch pensionierte Hans, Anja´s Sohn Dennis und seine Freundin Verena. Nach den ersten Kilometern machten wir Stopp bei einem kleinen Burgerladen (ich würde es mit MC Donalds vergleichen). Das Essen dauerte etwas länger, aber es gab auch ein gutes Angebot für Vegetarier (ich ernähre mich fleischlos). Das Essen war ganz gut, auch wenn sie in meinem Burger ausversehen eine Plastikscheibe der Verpackung vergessen hatten, aber that´s Africa. Fast 300 km später trafen wir am Waterberg ein. Dies ist ein Tafelberg östlich von Otjiwarongo.    Auf dem Weg entdeckten wir schon das erste Oryx (auch Gemsbock genannt), Warzenschweine und zwei Nashörner. Die Dachzelte waren unglaublich schnell aufgebaut, nach etwas Übung braucht man für zwei Zelte zu zweit nicht einmal vier Minuten. Den restlichen Abend genossen wir mit selbstgemachter Pasta, kühlem Bier und einem wunderschönen Sternenhimmel. Ich habe selten so einen strahlenden Sternenhimmel, ohne störendes Licht, in klarer Luft bewundern können. In Namibia geht dies fast jeden Abend. Und so ging der erste Tag unserer Abenteuerreise zu Ende.

Ich muss gestehen, die erste Nacht war nicht so gut. Mit der etwas harte Matratze musste ich mich zuerst anfreunden, die ganze Nacht hörte man unbekannte Tiergeräusche und gleich vorm Auto räumte ein Honigdachs lautstark unsere Mülltonne leer. Aber so ist das nun mal auf Reisen, man erlebt sehr viel Neues und muss sich an manche Dinge auch erst gewöhnen. Für das gemeinsame Frühstück hatten die anderen bereits am Vortag eingekauft. Wir bereiteten dies jeden Morgen zusammen vor. Es gab meist frischen Obstsalat mit Joghurt und Müsli, frische Toasts (mit Hilfe unseres Gaskochers), gelegentlich Rührei und allerlei an Käse, Wurst und süßen Aufstrichen. Wenn wir schon bei süßen Aufstrichen sind, hast du schon mal Toast mit Erdnussbutter und Nutella oder Marmelade probiert? Nein? Dann tu das unbedingt. Jeden Morgen verteilten sich die Aufgaben von Obst schneiden, Toast auflegen, Geschirr abwaschen, usw. Nachdem wir uns für den Morgen gestärkt und auch brav unsere Malariaprophelaxe eingenommen hatten, machten wir uns auf den Weg in das nächste Camp. Wir fuhren über 450 km zum Mukuku Camp, welches in der Nähe von Rundu liegt.    Es handelt sich dabei um eine liebevoll gestaltete Campsite mit vielen Vögeln, unglaublich freundlichen Besitzern und einem kleinen Pool. Der Pfau mit seinen Babys war einfach zu süß. Ein absolutes Highlight war das Abendessen von Johannes´s Frau, welches wir für beide Abende vorbestellt hatten. Eine Bootsfahrt war leider nicht möglich, da dieses defekt war. Allerdings konnte man, vom Camp aus, den Blick auf den Fluss genießen oder einen kleinen Spaziergang dorthin machen (die Gefahr mit Krokodilen beachten). Wir blieben zwei Nächte in diesem Camp und wurden immer von sehr schönem Vogelgesang geweckt. Dieser Ort war perfekt zum Entspannen und Seele baumeln lassen. Außerdem besuchten wir einen Kindergarten, welcher von Johannes finanziell unterstützt wird. Dieser besteht aus drei Erzieherinnen und momentan 53 Kindern. Die Kids werden zum Lernen in drei Altersgruppen aufgeteilt. Der Einrichtung ist es wichtig, dass sie Englisch lernen. Am Dorf sprechen nämlich die meisten Familien traditionelle Sprachen und nur wenige die Amtssprache. Zudem erhalten die Kinder einmal täglich eine kostenlose, warme Mahlzeit. Zur Förderung eines positiven Sozialverhaltens teilen sich immer zwei Kinder einen Teller und lernen dadurch auch auf andere zu schauen. Die Lerninhalte der Kleinen kann man teilweise mit denen in Deutschland vergleichen. Beispielsweise die Wochentage, Zahlen von 1-10, usw. Mit Hilfe des Kindegartens wird den Kindern auf jeden Fall ein besserer Start in die Schule ermöglicht.

Am Dienstag starteten wir früh am Morgen, denn wir hatten wieder gut 360 km vor uns. Wir fuhren Richtung Kongola ins Mukolo Camp. Das Camp gehört Hennie & Veronica und hat eine tolle Bar mit direkter Lage am Kwando River. Zudem waren ihre zwei etwas übergewichtigen Jack Russel Terrier sehr gastfreundlich und verschmust. Auf dem Weg zum Camp verloren wir eins unserer Fahrzeuge, denn die Straßenverhältnisse sind nicht immer zum Vorteil. Oftmals ist es super staubig und man hat nur eine sehr eingeschränkte Sichtweite. Zum Glück hatten wir Walkie-Talkies dabei (sehr zu empfehlen bei mehreren Fahrzeugen). Das Abendessen im Camp war wieder einmal sehr köstlich, nur das Wetter war nicht so Camping geeignet. Am Abend kam ein starker Regenschauer. Allerdings sollte man wissen, dass dies für Afrika immer gut ist. Regen bedeutet Leben für die Tiere und Pflanzen und somit auch für die Einwohner. Am darauffolgenden Tag starteten wir unseren ersten Gamedrive (=Safarifahrt) in den Bwabwata Nationalpark. Dieser hat rund 6000 km2 und nimmt fast den gesamten westlichen Teil des Caprivi ein. Der sich darin befindende Horseshoe Bend ist ein sehr schöner Anblick. Zudem gibt es beispielsweise Hippos und Elefanten. Leider hatten wir durch den Regen am Vortag mit unserem Fahrzeug Schwierigkeiten mit dem schlammigen Sand und einen kleinen Unfall. Glücklicherweise nur ein Blechschaden und unser Drive konnte trotzdem weitergehen. Wir entdeckten unsere ersten Giraffen, jede Menge Büffel, Impalas und Gnus. Auch Elefanten, Krokodile und das erste Nilpferd ließen sich in weiter Entfernung entdecken. Das schöne bei Gamedrives als Selbstfahrer ist, dass man sich so viel Zeit nehmen kann, wie man möchte und dadurch auch kleine bunte Vögel, wie den Lilac-breasted Roller, entdeckt. Ein weiteres Highlight in Afrika sind die Sonnenuntergänge. Schon am Vortag wurden wir mit einem tollen Farbenspiel am Himmel belohnt, aber diesmal sollte es unglaublich werden. Dazu später mehr. Für den späten Nachmittag hatten wir nämlich eine Mukolo Wildlife Boattour über das Camp gebucht. Diese dauert ca. drei Stunden und geht über den Kwando River. Anfangs hatten wir etwas Pech mit dem Wetter, der Regen war zurückgekommen und unsere Fahrt konnte erst verspätet beginnen. Zur Zeitüberbrückung erhielten wir allerdings WLAN und ein afrikanisches Trinkspiel. Schließlich konnte es endlich losgehen. Unser Guide holte uns mit einem Fahrzeug ab und wir fuhren zur Bootsanlegerstelle. Ein Regenponcho ist sehr zu empfehlen, da man je nach Platz ziemlich nass wurde und auch der Regen immer wieder losging. Gleich zu Beginn trafen wir auf eine Gruppe Nilpferde. Flusspferde sind vorwiegend nachtaktiv. Tagsüber halten sie sich im Wasser auf und nachts wandern sie zu ihren Weidegründen an Land, dabei können sie auch bis zu 30 km/h schnell laufen. Das gefährlichste Tier Afrikas ist somit nicht der Löwe oder der Elefant, es ist das Nilpferd. Bei keinem anderen Tier kommen so viele Menschen zu Schaden. Wenn Nilpferde im Wasser sind, stützen sie sich in der Regel mit ihren Füßen am Grund ab. Sie sind nämlich keine guten Schwimmer. Flusspferde können aber bis zu fünf Minuten lang unter Wasser bleiben ohne Luft zu holen. Dies und noch viele weitere interessante Fakten erfuhren wir von unserem Guide. Er zeigte uns den Unterschied von Tag- und Nachtseerosen und was an der jeweiligen Pflanze essbar sei. Zudem hatte er ein richtig gutes Auge und entdeckte zwei sehr kleine Babykrokodile, sowie allerlei Vogelarten. Aber der absolute Glücksmoment kam erst gegen Ende der Fahrt. Plötzlich tauchte neben uns an Land ein Elefant auf. Dieser war nicht sehr begeistert über unseren Besuch und versuchte uns zu verscheuchen. Kurze Zeit später tauchte ein weiteres Tier auf. Es war sehr interessant die beiden so nahe vom Wasser aus zu beobachten. Doch es ging noch besser. Auf unserer Rückfahrt färbte sich bereits der Himmel in allerlei rosa und rot Tönen und plötzlich tauchte eine große Elefantengruppe vor uns auf, welche den Fluss an einer niedrigen Stelle überquerte. Ein unglaublicher Moment, der für immer in unseren Erinnerungen bleiben wird und nicht annähernd mit Worten zu beschreiben ist. Schließlich wurde es ziemlich dunkel und wir waren überrascht, wie der Guide trotz minimaler Lichtverhältnisse und den vielen ähnlichen Flussläufen problemlos zum Startpunkt zurückfand.

 

Am nächsten Tag stand unsere erste Ausreise aus Namibia und Einreise nach Botswana bevor. Dafür sollte man unbedingt Zeit mitbringen und sich über die Öffnungszeiten informieren. Freundlichkeit ist das A und O für eine unkomplizierte Aus- und Einreise. Wir fuhren bis zum Ende des Caprivi und überquerten bei der Ngoma Brücke die Grenze. Unser Ziel war das Senyati Camp in der Nähe von Kasane, wo wir drei Nächte verbrachten. Auf dem Weg aßen wir bei einem sehr leckeren Inder in der Nähe. Das Camp selbst war sauber und man hat von der Bar aus einen tollen Blick auf ein Wasserloch. Allerdings gibt es keine Umzäunung, dadurch ist vor allem nachts immer Vorsicht vor wilden Tieren geboten. Im Camp konnten wir für wenig Geld unsere Wäsche waschen lassen. Am darauffolgenden Tag war viel geplant. Eine Tagestour nach Simbabwe stand bevor. Hierfür bucht man sich am besten einen Fahrer, da die Einreise mit eigenem Fahrzeug kompliziert ist und unnötig Geld kostet. Für das eigene Visum benötigt man US Dollar. Wir zahlten pro Person 30$, allerdings kann sich dies immer mal wieder ändern. Auf der Fahrt sahen wir Büffel, Affen und eine Giraffe mit Nachwuchs. Nach der Einreise, welche überraschenderweise sehr schnell ging, besuchten wir ein unglaublich tolles Café. Das The Lookout Café  ist zwar etwas teurer, aber hat eine unglaublich tolle Aussicht und eine große Auswahl an leckeren Gerichten. Anschließend hatten wir einen Helikopterflug über die Viktoria Falls gebucht. Der Preis für den kleinen Rundflug betrug 175$ pro Person. Ich finde den Preis für ca. 15 Minuten Flugzeit ziemlich überteuert und würde es nicht unbedingt noch einmal machen (der zweite Flug war viel besser, aber dazu später mehr). Leider hatten wir etwas Wartezeit, da die Wolken zu tief hingen und erstmal kein Flug möglich war. Wir wurden wieder einmal mit WLAN versorgt, bis es endlich los ging. Sepp und ich flogen mit einem sehr netten Pärchen aus Frankreich, für welche dieser Flug der krönende Abschluss ihrer Afrikareise war. Auf dem Flug wurde einem erst bewusst, welche Größe und Wassermassen die Viktoria Falls haben. Natürlich ging es auch im Anschluss dort hin. Der Eintritt beträgt umgerechnet ca. 50€ pro Person und ist es definitiv Wert. Auf keinen Fall sollte man seine Regenjacke oder noch besser einen guten Poncho vergessen, denn man wird dort so richtig nass. Die Victoria Fälle gehören seit 1989 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Obwohl der Wasserfall weder der höchste, noch der breiteste der Welt ist, ist er dennoch der größte. Dies ergibt sich aus seiner Breite von 1.708 Meter und einer Höhe von 108 Meter, welche die weltweit größte, zusammenhängende Fläche fallenden Wassers bildet. Wir besuchten alle Viewpoints und waren begeistert von dem einzigartigen Blick. Und ja, durch den Sprühregen der Falls wird nicht nur der anliegende Regenwald bewässert, sondern auch wir waren nicht mehr trocken. Bei den Falls gibt es ein süßes Café, wo wir uns nach der Wanderung Kaffee und einen kleinen Snack gönnten. Als Abschluss wanderten wir noch zur Brücke, welche die Grenze zwischen Sambia und Simbabwe ist. Man benötigt einen Brückenpass, der kostenlos vor Ort zu erhalten ist. Die Brücke bietet wieder einen anderen Blickwinkel auf die Wassermassen. Außerdem beobachteten wir einen mutigen Kerl beim Bungeejumping von der Brücke. Und man kann wirklich von Mut sprechen, da hier in der Vergangenheit schon zwei schlimme Unfälle passiert sind. Glücklich kamen wir am frühen Abend ins Camp zurück. Wir hatten ein Abendessen für alle gebucht. Dieses war zwar lecker, aber etwas kalt. Als Vegetarier gibt es meist Quiche, Reisgerichte oder Butternutkürbis. Zum Ende des Tages konnten wir noch einen einsamen Elefanten am Wasserloch beobachten.

Am nächsten Morgen war ich sehr froh, dass ein süßer Gecko in unsere Sanitäranlage eingezogen war. Dadurch waren alle dicken, schwarzen Spinnen vom Vortag verschwunden. Nach dem Frühstück starteten wir einen weiteren Gamedrive. Dieses Mal besuchten wir den Chobe Nationalpark. Dieser wurde 1967 gegründet und ist der älteste Nationalpark in Botswana. Er hat zudem den höchsten Wildbestand im ganzen südlichen Afrika und ist besonders bei Elefantenherden beliebt. Wir konnten eine Löwin im Dickicht entdecken, sowie eine riesige Büffelherde. Die Tiere beobachteten uns neugierig und tranken in einem kleinen Wasserloch. Mein Highlight waren die Giraffen mit Jungtier, welche direkt neben der „Straße“ mit Fressen beschäftigt waren. Am frühen Nachmittag aßen wir ein weiteres Mal bei dem leckeren Inder und hatten für den Anschluss eine Bootsfahrt gebucht. Diese war sehr gemütlich, ich kam mir eher wie auf einer Dampferfahrt über den Chiemsee vor. Neben uns gab es noch viele weitere Boote, die dieses Mal ziemlich groß und mit Oberdeck waren. An sich gefielen mir die Ausflüge mit den kleinen Schiffchen und nur wenigen Menschen um einiges besser, allerdings hatten wir ein paar tolle Sichtungen und der Guide erzählte interessante Fakten zu den Tieren. So entdeckten wir an Land ein Flusspferd beim Grasen (normalerweise sind sie um diese Zeit im Wasser, um ihre empfindliche Haut zu schützen) und sehr große Krokodile, welche sich in der Sonne entspannten oder durch den Fluss schwammen. Gespannt suchten wir den Fluss nach den gefährlichen Reptilien ab. Da kann man sich schon einmal vor einem kleinen Vogel erschrecken, der aus dem nichts neben dem Wasser vorbeischießt. Und als Bonus hatten die anderen etwas zu lachen. Der Sonnenuntergang war natürlich wieder voller Farben und Schönheit, typisch Afrika. Am letzten Abend in dieser Bar genossen wir die Zeit und die köstlichen Gin Tonics.

Am 14. April fuhren wir in das nächste Camp weiter. Das Livingstone Camp liegt am Linyati und ist nur für Selbstversorger geeignet. Hierfür hatten wir noch großzügig in einem Supermarkt eingekauft und mussten auf Grund der Route über die Grenze. Der Besitzer des Camps und sein wohl genährter 11-jähriger Labrador waren total freundlich, allerdings fühlte ich mich anfangs nicht sehr wohl im neuen Camp. Die Savanne lag direkt vor uns, es gab keine Umzäunung und uns wurde von anderen Gästen mitgeteilt, dass sie schon Löwen durchs Camp ziehen sahen. Das Informationsbuch bezüglich Verhaltensregeln und Tiersichtungen machte meine Nervosität auch nicht besser. Allerdings war der Ausblick traumhaft schön und die Sanitäranlagen waren sehr sauber und toll gestaltet. Langsam freundete ich mich mit der neuen Abenteuerunterkunft für die nächsten zwei Nächte an. Am Abend saßen wir gemütlich am Lagerfeuer und aßen unsere leckeren Eintöpfe (Potjiekos = Schichteintopf) in der typischen Fleischvariante und nur mit Gemüse für mich. Als Nachspeise gönnten wir uns Amarula. So ging der Tag langsam zu Ende und für den nächsten war eine morgendliche Walking Safari mit einem Ranger geplant.

Auf Nachfragen einiger Freunde: Im Dachzelt ist man sehr sicher vor wilden Tieren. Allerdings sollte man nie Essen im Zelt oder draußen lagern und die Mülltonnen gut verschließen. Zudem sollte man seinen nächtlichen Toilettengang gut überdenken und immer eine Taschenlampe dabeihaben.

Den Morgen begannen wir mit einem schnellen Obstsalat Frühstück und kurze Zeit später wurden wir auch schon abgeholt. Für eine Walking Safari benötigt man unbedingt eine lange und feste Hose, Sonnencreme, eine Kopfbedeckung und Abenteuerlust. Unser Ranger Crispin war zu unserem Schutz bewaffnet und erklärte uns wichtige Verhaltensregeln und Zeichen für die anschließende Tour. Ein bisschen nervös ist man schon, wenn man zu Fuß durch die Savanne streift und nicht weiß, ob man wilden Tieren begegnet. Allerdings strahlte Crispin eine solche Sicherheit und Gelassenheit aus, dass die Gedanken bald schon ruhiger wurden. Wir lernten so unglaublich viel von ihm über die Tier- und Pflanzenwelt von Botswana. Er zeigte uns unbewohnte Erdferkellöcher. Diese werden als Unterschlupf gebuddelt oder um Nahrung zu finden. Dabei variieren Größe und Abstand zueinander. Sind diese nicht mehr bewohnt, werden sie dankend von anderen Tieren genutzt. So beispielsweise von der Hyäne als Heim für ihren Nachwuchs oder von den Warzenschweinen, wenn es regnet. Warzenschweine suhlen sich liebend gerne im Matsch, aber sie hassen Regen und bleiben zur Not auch ein paar Tage im Erdloch. Crispin bastelte für uns alle eine Buschzahnbürste aus einem bestimmten Baum, welche wir sogleich ausprobierten. Ich würde sagen, besser als nichts, aber noch ausbaufähig. Auch als Ersatz für Toilettenpapier ist ein Baum besonders beliebt, dieser hat richtig weiche Blätter. Zudem lernten wir gefährliche, mit Dornen übersähte Büsche und giftige Bäume kennen. Aber es gab auch essbares, wie Früchte vom Marulabaum. Dieser ist auch bei Elefanten beliebt, deshalb sollte man unter ihm niemals sein Zelt aufschlagen. Habe man das Pech von einem Elefanten gejagt zu werden, gab uns Crispin den Tipp, dass man versucht einen umgefallenen Baum zu finden und unter diesem durchzukriechen. Der Elefant sei dadurch irritiert und müsse sich erst einen Weg drum herum suchen. Zudem gibt es einen bei Affen sehr beliebten Baum, der Kapokbaum. Dieser hat viele spitze Stacheln, wodurch ihn Leoparden mit ihren samtig weichen Pfoten meiden. Crispin erzählte uns von alten Bräuchen der Einheimischen. So schmückt man sich zur Weihnachtszeit mit einer ganz bestimmten rosafarbenen Blume oder glaubt, dass Maulwürfe Unglück bringen. Wir waren über drei Stunden unterwegs und am Ende müde von der Sonne und dem ganzen neuen Wissen. Den restlichen Tag verbrachten wir mit lesen, entspanne, Kniffeln und grillen.

Und schon wieder hieß es Abschied nehmen, allerdings besuchten wir auf der Weiterreise Crispin in seinem kleinen Shop. Von diesem hatte er uns am Vortag erzählt. Im „Big Five“ bietet er allerlei Handarbeit von sich, seiner Frau und einer kleinen Community aus dem Dorf an. Es gab wunderschöne, handgeflochtene Körbe oder geschnitzte Holzfiguren. Nach unserem Shoppingausflug mussten wir im Supermarkt unsere Vorräte auffüllen. Die Märkte bieten meist eine gute Auswahl, auch wenn man auf dem Parkplatz leider immer wieder von komischen Gestalten angesprochen und um Geld gefragt wird. Dabei sind manche auch richtig dreist und unfreundlich. Die Märkte mit echter Security waren mir viel lieber. Gut vier Stunden später erreichten wir die nächste Lokation, das Ngepi Camp  am Rande des Okavango Deltas. Sie haben ein schönes Restaurant, eine Bar und alles ist mit witzigen Sprüchen oder anderen Scherzen gestaltet. Beispielsweise gibt es eine Toilette zu der Herren- und Dameneingang in den selben Raum führen. Oder in unserem Camp lag die Herrentoilette als „Thron“ erhöht und mit Ausblick. Rundum ist das Camp sehr cool gestaltet, die Mitarbeiter sind super gelaunt und man entdeckt immer wieder etwa Neues. Die Sanitäranlagen sind allerdings Outdoor, deshalb musste man des Öfteren erstmal die Klobrille von Ameisen befreien oder die Dusche nach Tierchen abchecken. Als besonderes Highlight gibt es einen „Flusspool“, aber dazu später mehr. Nach dem Camp Aufbau wurde erstmal entspannt. Das Abendessen im Restaurant war wieder einmal sehr lecker und reichhaltig und auch die Bar hatte einiges zu bieten. Besonders süß war der kleine Hundewelpe Kiara, der immer wieder durch die Lokation flitzte. Der Besitzer erzählte uns, dass er ihr als erstes beigebracht hatte, dass sie nicht zum Fluss darf. Dort seien schon drei Hunde der anderen Crewmitglieder von Krokodilen verspeist worden. Er berichtete uns, dass auch im Dorf der Fluss ein gefährlicher Ort wäre und immer wieder Menschen durch die großen Reptilien oder aggressive Flusspferde starben.

Am darauffolgenden Tag stand eine Mokoro (=Einbaum-Boot) Fahrt auf dem Plan. Der Einstieg war etwas wackelig, aber die Fahrt über den Fluss war richtig schön. Da die Boote nicht sehr tief sind, konnten wir durch die Seerosen fahren und hatten einen sehr schönen Ausblick. Wir entdeckten Flusspferde im Wasser, sowie Affen und Impalas an Land. Die Fahrt war wirklich etwas Besonderes. Anschließend hatten wir Zeit für ein zweites Frühstück und Entspannung. Außerdem testeten wir alle den Flusspool aus. Ich muss sagen, dass ich mich anfangs davor scheute. Die Schilder „Nutzung auf eigene Gefahr“ und „Achtung vor den Krokodilen und Flusspferden“ schreckten meinen normalen Menschenverstand ab. Allerdings konnte ich mich doch überwinden und das Gitter des Pools reichte ja immerhin bis zum Grund des Flusses. Das Wasser war unglaublich angenehm und es machte Spaß gegen die Strömung anzuschwimmen. Als Abschluss eines tollen Tages nahmen wir an einer Sunrise Bootsfahrt teil. Diese wurde geprägt von Hippos, allerlei bunten Vögeln, Löwen und einem schönen Sonnenuntergang.

 

Der Tag startete zum Sonnenaufgang mit Camp Abbau und Frühstück. Es ging über die Grenze nach Botswana. Was wir nicht bedacht hatten, dass unser gerade zuvor gekauftes Obst nicht zulässig war und somit bei den Mitarbeitern blieb. Auf der Route zum nächsten Camp machten wir noch einen Abstecher nach Tsodilo Hills. Dabei handelt es sich um eine Hügelkette im Norden der Kalahari. 1997 wurden die Hügel mit ihrer Umgebung in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Zudem gibt es dort viele Felsenmalereien zu bestaunen. Vor Ort buchten wir uns einen Guide und liefen einen Teil vom Rhino Trail. Leider war es heute unglaublich heiß – über 36° Grad – wodurch wir einiges wegließen. Unser Guide war sehr nett, allerdings nur schwer verständlich. Auch darauf sollte man sich in Afrika einstellen. Er zeigte uns allerlei Felsenmalereien und manchmal war dies auch nur mit kraxeln möglich. Zurück am Parkplatz brachen die letzten 80 km zur nächsten Campsite an. Zehn Kilometer vorm Ziel wurde es noch einmal richtig abenteuerlich. Der Weg bestand aus einer Sandpiste und wir mussten sogar mit Untersetzung fahren. Der heiße Sand war für unser Fahrzeug wie Treibsand, wir kamen nur sehr langsam voran und konnten kaum die Spur einhalten. Auch vom Reifen ausbuddeln wurden wir wieder nicht verschont. Umso schöner war das Camp. Wir wurden herzlich empfangen und herumgeführt. Der reinste Luxus nach einer hitzigen Wanderung und einer nervenaufreibenden Fahrt war eine warme Dusche. Für den Abend hatten wir ein köstliches 3-Gänge Menü gebucht. Viel zu viel, aber sehr lecker. Die Bar lud im Anschluss mit einer guten Weinauswahl zum Verweilen ein. Der nächste Tag war richtig entspannt, da unser Helikopterflug wegen schlechtem Wetter am Abflugort verschoben wurde. Am Morgen sah ich mir in Ruhe mit Sepp den Sonnenaufgang an. Leuchtend schöne Farben, wobei ich Sonnenuntergänge einfach besser finde. Den restlichen Tag verbrachten wir mit Kniffeln, Lesen, Essen und an der Bar.

 

Am 20. April war ein sehr schöner Tag voller Marmeladenglas Momente. Der Morgen startete gleichmal mit unserem Heli Flug (ohne Türen). Dabei sollte man auf keinen Fall seinen Haargummi vergessen – Dankeschön nochmal Uli. Der halbstündige Flug war unglaublich schön und kostete ca. 180$, zudem hatten wir einen sehr sympathischen Piloten aus England (auf jeden Fall wert!). Wir entdeckten seltene Antilopen, ein Krokodil, eine Gruppe Flusspferde und eine große Elefantenherde inclusive Nachwuchs. Nach dem einzigartigen Erlebnis gab es erstmal Frühstück. Am späten Nachmittag buchten wir noch eine Speedboot Fahrt mit dem allerschönsten Abendlicht. Zudem sahen wir kleine Krokodile und so schöne Vögel (z.B. den Graufischer). Als krönenden Abschluss gab es wieder ein sehr leckeres Abendessen.

Nach einer entspannten Nacht hieß es Camp abbauen und diesmal gönnten wir uns das Frühstück im Restaurant (sehr gut für Vegetarier, die anderen waren mit ihrem English Breakfast nicht so happy). Nach der Stärkung hieß es „Weiter geht´s“. Die Fahrt durch den noch kühlen Sand war in den Morgenstunden viel besser. Wichtig ist bei solchen Fahrten auch immer, dass ihr den passenden Reifendruck habt. Deshalb blieben wir nach der Sandstrecke erstmal stehen und füllten unsere Reifen. Es ging ein letztes Mal über die Grenze. Auf dem Weg hielten wir bei einem Supermarkt, diese sind auch sonntags geöffnet. Allerdings herrscht an diesem Wochentag striktes Alkoholverbot und man bekommt nur alkoholfreies Bier und Radler. Einige Zeit später erreichten wir das Nkwazi Camp. Dort war es unglaublich grün, mit einem tollen Blick auf den Fluss und sehr sauber. Die Bar sah gemütlich aus und besonders das Restaurant war ausgesprochen einladend gestaltet. Rundum eine tolle Lokation. Nachmittags gab es kostenlosen Kuchen und Kaffee und das Abendessen war schon fast eine Show. Das Buffet war sehr reichhaltig und besonders die verschiedenen Salate und die Erbsensuppe hatten es mir angetan. Das Beste war allerdings die Nachspeise – Roly-Poly mit Vanillesoße. Schon mal probiert? Ein weiteres Highlight war die wilde Ginsterkatze, die uns beim Essen beobachtete und auch selbst nicht zu kurz kam.

Die Nacht war leider nicht so lange, da man ständig von heulenden Schakalen und Trommeln der Einheimischen geweckt wurde. Nach einem gemütlichen Frühstück hatten wir über 500 km vor uns. Das letzte große Ziel war der Etoscha Nationalpark. Mit knapp 23.000 km² ist dieser das bedeutendste Schutzgebiet des Landes und umfasst die gesamte Etosha Pfanne. Es gibt eine Vielzahl an künstlichen und natürlichen Wasserlöchern, wodurch die Voraussetzung für Tierbeobachtungen sehr gut ist. Natürlich gab es auf dem Weg so einige Päuschen und wir erreichten am späten Nachmittag (über das Lindquist Gate) das Namutoni Camp. In dieser Campsite gibt es ein kleines Wasserloch, einen sehr Chlor lastigen – aber sauberen Pool, einen Aussichtsturm, zwei kleine Shops und ein Restaurant. Dort gab es am Abend für mich einen Pesto Wrap mit Gemüse und Salat.

Am nächsten Tag standen wir schon sehr bald auf. Die Tore für den Nationalpark waren immer von Sonnenaufgang bis -untergang geöffnet. Deshalb startete um 07.15 Uhr unser erster großer Gamedrive. Diesmal waren wir mit allen drei Fahrzeugen unterwegs. Wir entdeckten neben Zebras Plus ihrem Nachwuchs, Hyänen, einen Löwen und Antilopen, auch drei Geparden. Einmal hatten wir ein Duo ganz für uns alleine und der spätere Single Gepard marschierte sogar neben der Straße entlang. Ein fantastisches Erlebnis. Nach gut drei Stunden zog uns der Hunger zurück ins Camp und auch der Pool lockte bei über 35° Grad Außentemperatur. Am Wasserloch tauchten allerdings nur hin und wieder ein paar Springböcke auf. Nachmittags starteten wir einen zweiten Gamedrive und entdeckten unglaublich oft und viele Elefanten. Darunter eine Herde mit jeder Menge Nachwuchs, eine Herde direkt vor uns auf der Straße, zwei Rivalen und ein junger Bulle, der uns mit Sand und flackernden Ohren verjagte. Man sollte nämlich wissen, dass nicht alle Elefanten wohlgesonnen sind und man trotz Fahrzeug immer den Kürzeren ziehen würde. Außerdem sollte man sich merken: Jeder Elefant hat „Vorfahrt“, egal wo er gerade auftaucht. Deshalb muss man vielleicht auch mal paar Meter zurücksetzen. Als Abendessen probierte ich Hake Fish, auch sehr lecker.

Wir standen erst etwas später auf, denn es ging nach dem Camp Abbau weiter. Auf dem Weg zum Okaukuejo Camp  genossen wir eine Pause mit Eis essen im Halali Camp. Gut fünf Stunden später erreichten wir die neue Campsite. Auf dem Weg hatten wir einige Wasserlöcher besucht und jede Menge Zebras, sowie Giraffen beobachten können. Nach dem Zeltaufbau ging es erstmal zur Abkühlung in den Pool. Das Camp hat ein unglaublich schönes und gut besuchtes Wasserloch. An diesem genossen wir den Sonnenuntergang mit einem Oryx und vielen Springböcken, welche sich im Wasser spiegelten. Auch das Restaurant bot wieder freundlichen Service und leckeres Essen. Allerdings war in beiden Camps im Etoscha die Auswahl an Gerichten sehr minimalistisch. Aber diesmal hatten sie einen sehr leckeren Kokoskuchen als Nachspeise.

Diese Nacht schlief ich sehr unruhig und träumte von Affen, welche in mein Zelt einbrachen. Aber keine Sorge ich erzähle jetzt nicht grundlos von langweiligen Träumen. Am frühen Morgen wurde ich plötzlich tatsächlich durch das Reißverschlussgeräusch an meinem Zelt geweckt. Allerdings stand kein Affe vor mir, sondern UIi. Diese hatte sich im Dunkeln bei den Zelten geirrt und schenkte uns eine lustige Reisegeschichte. Einige Stunden später starteten wir wieder zum Sonnenaufgang mit einem Gamedrive. Allerdings muss ich sagen, war diese Gegend eher ausgestorben. Nicht einmal Springböcke waren so wirklich zu sehen. Dafür hatten wir einen tollen Sonnenaufgang mit rosarotem Himmel und einem kleinen Schakal im Vordergrund. Außer einer humpelnden Hyäne war die Fahrt eher mau. Nach einem entspannten Frühstück im Camp verbrachten wir viel Zeit am Wasserloch. Einige Zebras hatten sich zu den Springböcken gesellt und waren schön zu beobachten. Zum Thema Wasserloch im Camp habe ich auch noch einen Rat bzw. Wunsch. Bitte haltet euch an die Schilder (Silence please!) und erzählt nicht lautstark irgendwas aus eurem Leben. Die Tiere werden dadurch verschreckt oder kommen erst gar nicht an die Wasserstelle. Und wenn ihr jetzt glaubt, das sei ja logisch, NEIN ist es leider nicht. Sogar ich sprach eine Deutsche direkt an, ob sie denn bitte leiser sprechen könnte, da sie auch auf der anderen Seite der Stuhlreihe nicht zu überhören war. Gegen 14.00 Uhr brachen Sepp und ich zu unserem letzten großen Gamedrive auf. Diesmal mit mir als Fahrerin. Die Wege waren etwas gewöhungsbedürftig, besonders die Straßenqualitäten, aber das selber fahren machte echt Spaß. Diesmal konnten wir jede Menge Giraffen erblicken. Direkt vor uns auf der Straße, mit Jungtieren oder beim Trinken am Wasserloch. Richtig cool! Zudem marschierte ein etwas älterer Elefant direkt vor uns über die Straße. Nach dem Abendessen im Restaurant, mit meiner liebsten afrikanischen Nachspeise „Malva Pudding“, genossen wir die Zeit am Wasserloch. Gleich vier Nashörner hatten den Weg dorthin gefunden. Darunter eine Mama mit nervig quietschenden Nachwuchs und ein ängstlicher Geselle, der sich bis zum Horn im Wasserloch versteckte. Der letzte Abend ging mit jeder Menge Amarula zu Ende.

   Schon um 06.15 Uhr krochen wir aus unseren Zelten - Camp abbauen und weiter. Auf dem Weg aus dem Park (über das Anderson Gate) sahen wir ein letztes Mal Giraffen, Zebras und Antilopen. Wir hatten eine sehr lange Fahrt vor uns und das letzte Ziel hieß Windhoek. In Outjo machten wir einen Stopp zum Frühstücken. Wir verweilten im Farmhouse, eine richtig coole Lokation mit super Personal und Besitzerin. Diese spricht sehr gut Deutsch, da sie viele Jahre als Studentin in der Schweiz gelebt hatte, bevor sie zurück nach Afrika ging und ihr Lokal eröffnete. Kurz vorm Ziel wurden wir von der Polizei rausgezogen, wir hatten vergessen das Licht einzuschalten. Dies ist hier Pflicht und besonders bei Touris wird darauf geachtet. Also nicht vergessen, sonst seid ihr auch 25 Euro los. Ein paar Stunden später kamen wir im Casa Africana  an. Die Männer brachten die Leihwägen zurück und wir Mädels testeten den Pool aus. Ein paar Stunden später stand ich zum ersten Mal seit drei Wochen wieder in einem richtigen Badezimmer und konnte mich so richtig stylen. Kurze Zeit später holten uns die Taxis ab, es ging für den letzten Abend in „Joes Beerhouse“ – ein MUSS, wenn man in Windhoek ist. Dort gibt es eine riesige Karte an köstlichen Speisen, Drinks und natürlich Bieren. Ich würde eine Reservierung empfehlen. Im Lokal trafen wir zwei Freundinnen von Anja und Philipp – Elke und Susan aus Windhoek. Zwei super sympathische Mädels. Ich bekam endlich wieder meinen Kingclip (Fisch aus Afrika – habe ich 2017 total oft gegessen), noch einen Malva Pudding und jede Menge Wein. Insgesamt waren wir die letzten Wochen über 4.200 km durch Namibia und Botswana gefahren, haben vier Seiten unseres Reisepasses gefüllt und so unglaublich viel erleben dürfen. Der gemütliche Abend in Joes Beerhouse rundete dies perfekt ab und zudem war die erste Nacht im richtigen Bett sehr angenehm.

 Unser Rückflug ging erst am Abend, wodurch wir noch ausschlafen, gemütlich frühstücken und durch Windhoek bummeln konnten. Nachts sollte man nie auf der Straße unterwegs sein und immer Taxis oder ähnliches nutzen (sehr hohe Gefahr vor Überfällen), aber am Tag war dies gar kein Problem. Natürlich durfte auch eine letzte Kniffelrunde vor der Fahrt zum Airport nicht fehlen. Schließlich hieß es Abschied nehmen, von einer tollen und abenteuerlustigen Gruppe, einem großartigen Land mit verschiedenen Facetten, den schönsten Sonnenuntergängen und einer unglaublichen Tierwelt.

Bye bye Africa – see you.

 

 

 


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Kommentare

Jurgen Eder
Vor 2 Monate

Sehr schöner Bericht!